Vanillekipferl gehören auf jeden weihnachtlichen Keksteller: so schlicht und so lecker. Das Mürbeteiggebäck aus Mandeln und Vanille gibt es in diversen Variationen – eines bleibt ihnen allen gleich: die halbmondförmige Kipferlform.
Angeblich aus Wien stammend ist das Rezept der Vanillekipferl von Generation zu Generation weitergegeben worden und wird insbesondere zur Adventszeit gebacken. Da aber typische Weihnachtsgewürze wie Zimt, Anis, Piment, Kardamom fehlen, nur die Vanille für sich brilliert, lässt sich das Mandelgebäck auch hervorragend als Teegebäck reichen.
Tipps im Umgang mit Mürbeteig
Wie auch schon bei den Feenküssen erwähnt gibt es bei der Verarbeitung von Mürbeteig ein paar Dinge zu beachten, damit der Backspaß von Erfolg gekrönt ist:
- Der Mürbeteig sollte nicht zu lange bearbeitet werden, sonst fällt er auseinander. Also einfach nur so lange kneten bis ein fester Teigklumpen entsteht. Sollte der Teig noch krümelig sein, füge ein kaltes Bindemittel (Eierreste oder besser eiskaltes Wasser in Mini-Portiönchen dazu)
- Danach wieder ab in die Kälte und zwar schön eingewickelt in Frischhaltefolie in den Kühlschrank. Mindestens 60 Minuten, gern auch über Nacht.
- Beim Ausrollen auf eine ausreichend bemehlte Arbeitsfläche achten, damit das gute Stück nicht festklebt und dann schön ausrollen und nach Bedarf ausstechen. Dabei den Grundteig immer wieder etwas hin- und herbewegen, damit er nicht anklebt.
Der Klassiker und seine Zubereitung
Ganz klassisch wird das Kipferl in einer Rolle gekühlt, dann in 1 cm dicke Scheiben geschnitten, die in kleine „Würstchen“ geformt, dann halbmondförmig gebogen und anschließend die Enden spitz zusammen gedrückt werden. Ich habe seit letztem Jahr aber eine Silikon Backform im Einsatz, die deutlich schneller geht und gleichmäßigere und dickere Kipferl macht. Das ist jetzt nun Geschmackssache, ob man die Kipferl umfänglicher oder schlanker mag. Darauf sollte man bei der Wahl seiner Kipferl-Form dann auch achten. Persönlich kann ich aber eine Kipferl-Form total empfehlen.
In vielen Rezepten steht, dass man die fertig gebackenen Kipferl in der Zuckermischung wenden soll. Da sie aber noch warm sein müssen, damit der Zucker besser dran haftet, gehen genau bei diesem Wende-Vorgang ziemlich viele Kipferl kaputt. Daher zerstäube ich die Zuckermischung mittels einen Siebs direkt nach dem Backen auf die noch heißen Kipferl. Gibt auch eine viel schönere pudrige Verteilung des Zuckers. Daher sollte man die beiden Backbleche auch nacheinander backen, damit man genügend Zeit zwischendurch für diese „Bestäubungsaktion“ hat.
Und noch besser wird das Ergebnis, wenn man keine fertig gemahlenen Mandeln nimmt, sondern ganze Mandeln ohne Haut. Diese dann in einer Pfanne fettfrei rösten und danach in den Blitzhacker geben und fein mahlen. Die Röstaromen machen das Kipferl noch nussiger.
Was brauch' ich?
100 g gemahlene Mandeln
275 g + Mehl zum Ausrollen
75 g Zucker
2 Eigelb
200 g kalte Butter
Prise Salz
50 g Puderzucker
2 Päckchen Vanillezucker
Wie wird's gemacht?
- Mandeln, Mehl, Zucker, Eigelb, kalte Butter in ganz kleinen Stückchen und eine Prise Salz mit den Knethaken des Rührgeräts oder mit den Händen schnell zu einem glatten Teig verkneten (s. Tipps oben).
- Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und ca. eine Stunde im Kühlschrank kalt stellen.
- Nach Ablauf der Kühlzeit den Ofen auf 175 Grad vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen.
- Teig auf einer mit ausreichend Mehl bestäubten Arbeitsfläche zu Kipferl formen (s. Zubereitungstipps oben).
- Kipferln im heißen Backofen 10–12 Minuten backen, bis die Enden leicht gebräunt sind. Da Backöfen sehr unterschiedlich sind, die Kipferl immer schön beobachten, denn die 10 Min sind schnell um.
- Puderzucker mit Vanillezucker mischen und noch über die heißen Kipferl sieben, so klebt die Zucker-Mischung besser.
Und was sonst noch ...
Sind deine Kipferl etwas zu fest geworden, hast du sie wahrscheinlich zu lange im Backofen gelassen. Abhilfe schaffen können 2-3 Apfelspalten, die du mit den Vanillekipferl zusammen in die Keksdose legst. So werden sie wieder etwas weicher. Gut verpackt in einer verschlossenen Keksdose halten sich die Kipferl bis zu 4 Wochen.
Viel Spaß beim Nachbacken und Vernaschen. Ich freue mich natürlich auch über Kommentare direkt in diesem beitrag. Übrigens kannst du mich auch bei Instagram mit #gourmaid.de taggen, dann sehe ich, wenn du was nachbäckst.
Lasst’s euch schmecken!