Zwei Tage am Rio Dulce

by Gourmaid
Mirror Lake am Rio Dulce in Guatemala

Nach drei Tagen im bezaubernden Antigua geht es weiter in den Norden Guatemalas an den Rio Dulce. Der Rio Dulce ist ein schmaler Fluss, der aus dem Lago Izabal entspringt und über fast die gesamte Länge eine nahezu unberührte Urwaldlandschaft durchfließt und schließlich südlich von Livingston ins Karibische Meer mündet. Eine schöne Ecke, um das Leben auf und am Wasser zu genießen – und die Seele baumeln zu lassen.

An den Ufern des Rio Dulce befinden sich inmitten der Dschungellandschaft, die größtenteils als Nationalpark geschützt ist, einige Resorts und Marinas. Sie sind meistens besser zu Wasser zu erreichen als zu Lande. Daher findet das Leben auch zumeist auf dem Wasser statt, es sind sind hier viele kleinere Yachten, Segler und sonstige Boote unterwegs.

Rio Dulce in Guatmala

Startpunkt Rio Dulce unterhalb der Brücke

Das Städtchen Rio Dulce ist für sich keinen Besuch wert. Es gibt ein paar Restaurant, Minimärkte und einen ATM, mehr auch nicht. Aber von hier starten die meisten Boote zu den Ressorts und Marinas. Der ansonsten recht breite Lago Izabal, bildet hier am Rio Dulce eine Art Flaschenhals, über die die längste Brücke Guatemalas gebaut worden ist – und so quasi zu einem Verkehrsknotenpunkt geworden ist.

 

Aktivitäten am Rio Dulce

Was man am besten machen kann am Rio Dulce? Die Seele baumeln lassen in einer der schönen River Lodges. Wir waren im Tortugal, einer gemütlichen, eher höherpreisigen Lodge nahe der Brücke, friedlich eingebettet in der Dschungellandschaft.

Die Bungalows sind romantisch bis gemütlich und das Essen in der Lodge wirklich gut. Die Karte ist zwar nicht groß, aber alles davon schmeckt. Ist auch wichtig, da es drumherum außer Dschungel nichts gibt und man somit auch keine Ausweichmöglichkeiten hat.

Rezeption im Tortugal am Rio Dulce
Rezeption
Ressort Tortugal am Rio Dulce
Zu den Bungalows
Restaurant Marina Tortugal am Rio Dulce
Restaurant
Ponton auf dem Rio Dulce
Entspannung pur

Bootsfahrt am Rio Dulce

Einmal auf dem Wasser kann man viele Naturschönheiten auf dem Rio Dulce, der sich wild und schön durch den Urwald schlängelt, entdecken.

Ein wahres Vogelparadies ist der Aqua Nationalpark. Hier kann man man Pelikane, Komorane, Tukane und viele andere Vogelarten beobachten:

Aqua Nationalpark am Rio DulceDschungellandschaft am Rio Dulce

Aber auch die Pflanzenwelt ist beeindruckend:

Mangroven am Rio Dulce
Mangroven
Wasserlilien am Rio Dulce
Wasserlilien
Wasserlilie von Nahem am Rio Dulce
Wasserlilie von Nahem
Rosa Blüten am Rio Dulce
Hübsch und unbekannt
weiße Blüte am Rio Dulce
Noch nie vorher gesehen

 

Das touristische Highlight ist das Castillo San Felipe de Lara. Es wurde zum Schutz vor Piratenüberfällen gebaut und datiert ins 17. Jahrhundert.  Denn es war holländischen, englischen und spanischen Piraten zu der Zeit wiederholt gelungen, in den Lago Izabal vorzudringen, um die dortigen Handelsstationen mit Warenlagern, die eigentlich zur Verschiffung nach Spanien gedacht waren, zu überfallen.

Den schönsten Blick auf das Fort hat man vom Wasser aus:

 

Ausflug nach Livingston

Livingston ist einer der wenigen bewohnten Flecken am schmalen Karibik-Küstenstreifen Guatemalas. Zu erreichen ist die Kleinstadt nur über das Meer oder in einer mehrstündigen Bootsfahrt auf dem Rio Dulce. Mit dem Speedboot sind es von der Brücke aus ca. 2,5 Stunden. Da es außerhalb des Wasserweges keine Verkehrsanbindung gibt, ist Linvingston ein  entspanntes Küstenörtchen voller karibischer Klischees – Reggae-Musik schallt laut über die Hauptstraße,  Dreadlocks auf den Köpfen und Rumpunsch in der Hand …

Graffiti in Livingston
Karibisches Lebensgefühl
Wandmalerei in Livingston
Bunt und schön
Kunstmalerei der Garfifina in Livingston
Garifuna Kunst

Der Wechsel könnte nicht überraschender und größer sein. Auch die Ethnie ändert sich komplett: Vorher noch überwiegend Latinos europäisch-indigener Abstammung sind in Livingston die dunkelhäutigen Garifuna zuhause. Sie sind Nachfahren entlaufener Sklaven aus Westafrika. Die etwas mehr als tausend Bewohner von Livingston leben vom Fischfang und ein wenig vom Tourismus.

 

Strand in Livingston
Strand in Livingston
Schilder am Strand in Livingston
Auf dem Weg zum Strand
Hauptstraße in Livingston
Hauptstraße
Marina in Livingston
Marina

Im Örtchen selbst gibt es bemerkenswert wenig zu tun. Es gibt nur eine Hauptstraße mit kleinen Geschäftchen, Bars und Restaurants. Es wirkt alles etwas heruntergekommen, aber dennoch charmant. Der zentrale Anlaufpunkt ist die geschäftige Marina mit jeder Menge Fischerbooten und Vögeln. Der palmengesäumte Strand ist leider nicht wirklich besonders schön, überwiegend verschilft, viel Seegrad drumherum und eher braun-brackiges Wasser – daher riecht es auch leicht fischig. Kann aber auch sein, dass wir einfach nur Pech mit dem saisonalen Wetter-/Windbedingungen hatten.

 

Eine Foodie-Empfehlung für Livingston

Tapado Garifuna ist eines der lokalen Spezialitäten. Es besteht aus verschiedenem Fisch, Seafood und Kochbananen in einer cremig-pikanten Kokosnusssuppe. Köstlich!

 

 

 

In Summe ein sehr schöner, chilliger Tagesausflug mit dem Speedboot – man kann eine Nacht bleiben, muss es aber nicht unbedingt.

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