Nachdem ich mir in meiner TukTuk-Tempeltour schon die schönsten Heiligtümer und Tempelanlagen Colombos angeschaut habe, sind in einer zweiten TukTuk-Tour die nationalgeschichtlichen Monumente, historische Gebäude und Kolonialartefakte dran.
Colombo’s geschichtliche Sehenswürdigkeiten
Hierfür habe ich ca. 3-4 Stunden gebraucht plus die Zeit, die ich im Nationalmuseum und im Park war. Letztlich befindet sich fast alles in und um die Viertel Pettah, Fort und Cinnamon Garden. Stadtteile, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Pettah ist das quirlige Basarviertel nördlich der Fort Railway Station und ist nur so voll gepackt mit Menschen, Geschäften, Marktständen und Rikschas. Das moderne Fort dagegen wirkt fast mondän und ist der Business- und Finanzdistrikt mit dem World Trade Center Colombos mit vielen Hotels und Hochhäusern. Cinnamon Garden liegt südlich von Fort und beherbergt das politische Colombo mit Regierungssitz, Rathaus & Co. Um diese drei Distrikte spielt sich das Leben ab und hier sind auch die meisten Sehenswürdigkeiten angesiedelt.
Ich bin südlich gestartet und habe mich dann eher kreuz und quer durch die Stadt bewegt.
Independence Memorial Hall und Arcade Independence Square
Die Independence Hall ist ein Nationalmonument Sri Lankas, das die Unabhängigkeit vom britischen Empire 1948 konstituiert. Hier wurde auch die die erste ceylonsesiche Parlamentssitzung eröffnet. Jenseits von den Unabhängigkeitsgfeiern im Februar ist die offene Säulenhalle Anlaufpunkt und Freizeittreff für einheimische Familen und Jugendliche.
Ein paar Schritte weiter auf dem Independence Square befindet sich die Arcade Shopping Mall – ein nach dem Krieg neu erbauter Gebäudekomplex, der nichts mit den sonst so riesigen asiatischen Hochhaus-Einkaufszentren zu tun hat. Das Arcade ist ein weißer Bau angelehnt an die Kolonialarchitektur und besticht durch Eleganz, Stil und simplifizierte Ästhetik. Dafür befinden sich aber auch nur Luxus-Shops und High-Class Restaurants in dem Komplex. Hier durchzugehen ist wirklich ein totaler Kontrast, wenn man gerade aus dem Basarviertel Pettah kommt.
Besonders schön ist der Komplex abends beleuchtet, es strotzt gerade zu vor Romantik. Ich bin daher einen Abend später nochmal wieder gekommen und habe mir einen Drink in der Asylum Bar genehmigt.
National Museum, Viharamahadevi Park und das Fortviertel
Etwas weiter nördlich liegt das Nationalmuseum Sri Lankas. Es ist das größte Museum Sri Lankas und stellt die natioalgeschichtliche Entwicklung und viele altertümliche Artefakte dar. Insbesondere finden sich viele Informationen über Anuradhapura, der antiken Hauptstadt und erste Königsstadt Sri Lankas. Anuradhapura wurde 400 Jahre vor Christi gegründet und war bis ans Ende des 10. Jahrhunderts nach Christi Sri Lankas Hauptstadt. Heute ist Anuradhapura eines der größtes touristischen Highlights . Wenn ihr Euch Anuradhapura besichtigen wollt, macht es Sinn, sich das Nationalmuseum VORHER anzuschauen. In Summe ist das Museum semi-interessant, aber ich besuche eigentlich immer die Landesmuseum, allein um die Aufrechterhaltung des geschichtlichen Wissens vor Ort zu unterstützen. Ach ja, im übrigen müsst ihr ein bisschen extra zahlen, wenn ihr im Museum fotografieren wollt.
Nach einer guten Stunde geschichtlicher Betankung, habe ich mir erstmal eine kleine Erholungspause im größten Park Colombos gegönnt. Dazu braucht ihr nur auf der Rückseite des Nationalmuseums über die Hauptstraße gehen und schon seid ihr da. In der Mitte des Viharamahadevi Parks ist ein Cafe für ein kleines Päuschen. Hier wird frischer Saft mit Eiscreme serviert – super süß, aber sehr lecker. Dann den Park einfach durchqueren bis ihr zur goldenen Buddhastatue kommt und schon steht ihr dem Municipal Council gegenüber und seid mitten im Fortviertel . Für Nostalgiefreunde ist das Cinnamon Gardens Viertel sicherlich ein Augenschmaus: Neben den Verwaltungsgebäuden und den ganzen alten Hotels finden sich hier viele weißen Prachtbauten rund ums Nationalmuseum und dem Rathaus (Town Hall), das im Stil des Kapitols in Washington erbaut wurde. Besonders schöne Beispiele sind außerdem das Haus des Bürgermeisters (früher Bibliothek), das Gästehaus des Parlaments und die alte Vorderfront des Nationalkrankenhauses.
Irgendwo hier könnt ihr euch dann wieder von eurem TukTuk-Fahrer einsammeln zu lassen.
Fort Railway Station, Cargill’s und Dutch Hospital District
Dann geht’s weiter ab nördlich Richtung Fort Viertel. Hier findet ihr das älteste Gebäude Colombos im Old Dutch Hospital District, einst Krankenhaus ist es nun Shopping Center und Gastronomie Areal. Sehr schön, um draußen im Innenhof zu sitzen und eine Kleinigkeit zu essen.
Ein paar Querstraßen weiter könnt einen Blick auf das alte Cargill’s Kaufhaus werfen. Aus rotem Backstein mit kolonialem Charme ist es leider nur noch von außen schön anzusehen. Drinnen befindet sich ein schnöder Supermarkt, ansonsten steht das Gebäude leer und wird leider dem Verfall preisgegeben.
Und zu guter Letzt noch die Fort Railway Station, die immer voll gestopft mit Menschen und Gepäck ist. Eigentlich ein schöner alter Bahnhof mit schmiede-eisernen Säulen und Gleiszubringern, aber nicht wirklich gut in Schuss gehalten, daher reicht ein kurzer Blick rein. Sofern ihr hier nicht sowieso mit der Bahn an-und abreist.
Pettah und der Floating Market
Ich war schon bei der Tempeltour in Pettah und der Roten Moschee, daher bin ich am Ende des Tages nur noch zum Pettah Floating Market gefahren. Lauter kleine Geschäfte auf einem Holzsteg am Ausläufer des Beira Sees. Eigentlich eine sehr nette Idee und die Location ist wirklich schön. Allerdings wird der Floating Market von den Einheimischen nicht wirklich angenommen, sie kaufen lieber in den nahe gelegenen Straßen des Pettah-Basars ein, dadurch haben viele Geschäfte schon wieder aufgegeben und stehen daher leer.
Ach ja, am Rande: Die in vielen Reiseführern aufgeführte Galle Face Promenade könnt ihr euch sparen, ist ein karger Grünstreifen an der Galle Main Road. Am Wochenende stehen hier kleine Stände mit überteuertem und nicht besonders gutem Essen.