Die Heimat der Roten Beete wird im Mittelmeerraum vermutet und die Römer sollen sie dann nach Europa gebracht haben – daher findet die rote Rübe auch in der italienischen Küche häufig Verwendung. Insbesondere die „cucina veneziana“ hat eine eigene geringelte Sorte – die Tonda di Chioggia – kultiviert, die benannt ist nach der Insel Chioggia in der venezianischen Lagune und von dort, aber auch von der Gemüseinsel Sant’Erasmo frisch geliefert wird.
In Deutschland kennt man sie häufig nur verzehrfertig vakuumiert im Supermarkt. Das hat mit der frischen Roten Beete aber geschmacklich nicht mehr viel zu tun. Traut euch ran an die rote Rübe, mit ein paar Tricks ist sie einfach zu handhaben und belohnt mit einem herrlich intensiven erdig-nussigen Geschmack.
Raus aus der Schale
Wie auch schon beim Kürbis leistet der Backofen beim Enthäuten eine super Vorarbeit.
Aber zunächst einmal die Rüben gut abwaschen, trocknen und mit allem Drum und Dran komplett in Alufolie einwickeln (glänzende Seite nach innen).
In den kalten Backofen geben und bei 175 Grad ca. 90 Minuten garen. Auskühlen lassen.
Bevor’s weiter geht, erstmal Handschuhe anziehen, damit ihr die nächsten Tage nicht mit pinken Fingern rumlauft. Dann die Ober- und Unterseite abschneiden und die Haut einfach abziehen (ähnlich wie bei einer Zwiebel).
Hinweis: Eine weitere Methode ist das Garen im Kochtopf, hier könne die Knollen aber schnell ausbluten, wenn der Stengelansatz zu tief abgeschnitten wurde. Außerdem ist das Ganze eine ziemliche Schweinerei. Also, lasst lieber den Backofen die Arbeit machen!
Rote Beete – wie haltbar machen?
Rote Beete ist wie Kürbis ein sehr dankbares Gemüse zum Haltbarmachen und auch hier gelten – je nach späterem Verwendungszweck – fast dieselben Arten der Konservierung:
- Einfrieren: Die im Backofen gegarte Rote Beete als Ganzes (um Saftverlust zu vermeiden) schockfrosten. Ideal später für Suppen oder Gerichte, wo die Rote Beete in der Pfanne angebraten werden soll. Die Röstaromen lassen sich so am besten herstellen.
- Einkochen: Die Rote Beete in gleich große Stücke (Würfel oder Scheiben) schneiden und mit einer der nachfolgenden Flüssigkeiten übergießen und 30 Min bei 100 Grad einkochen.
- Essiglösung (altes Weck-Rezept): Wasser und Essig 1:1 mischen und mit Meerrettichstückchen, Pfefferkörnern, Koriandersamen und Lorbeerblättern aufkochen. Dabei die Gewürze in ein Mullsäckchen oder Teebeutel packen. Die Rote Beete mit dem Sud (ohne Gewürze) übergießen, über Nacht stehen lassen und dann einkochen.
- süß-saure Essiglösung (altes Weck-Rezept): 500g Zucker auf 1 Liter Essig mit einem mit Nelken, Senfkörnern und Ingwer gefülltem Mullsäckchen oder Teebeutel aufkochen. Die Rote Beete wieder mit dem Sud (ohne Gewürze) übergießen, über Nacht stehen lassen und einkochen.
- Salzlösung: Aus 0,5 TL groben Meersalz auf 1 Liter Wasser einen Sud aufkochen, über die Rote Beete
geben, und direkt einkochen. Kann nach Belieben aromatisiert werden mit Nelken Loorbeerblättern, Ingwerstücken, Orangenzesten …
- Gehacktes einkochen: Man kann die im Ofen gegarte Rote Beete auch gleich in den Blitzhacker geben, kleinhäckseln und dann 30 Minuten bei 90 Grad einkochen. Das eignet sich insbesondere für die spätere Verwendung als Kuchen, Scones und Brot.
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Saft: Hierzu muss man die Rote Beete nicht mal vorgaren. Einfach waschen, Strunk und Blätter abschneiden und mitsamt Schale durch den Entsafter jagen. Schmeckt toll in der Kombination mit Ingwer, Karotte und Apfel.
Brotaufstrich: Aus Rote Beete kann man sowohl einen süßen (z.B. mit Erdbeeren und Zimt) als auch eine herzhaften Brotaufstrich (z.B. mit Meerrettich) herstellen, die besonders in der veganen Küche sehr beliebt sind.
1 comment
Hi Steffi, habe die gelbe Beete genauso zubereitet. Du hast Recht, es ist ganz einfach. Gelbe Beete finde ich besser als rote, nicht zu intensiv 🙂